Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid informierten sich über Strategien fairer und gesunder Führung
Arbeit kann krank machen. Wenn der Druck am Arbeitsplatz zu hoch wird, die Aufgaben kaum bewältigt werden können und das Abschalten nicht mehr funktioniert, dann ist man schnell in einer Spirale gefangen, die häufig zum Burn-Out führt. Oft werden auch Medikamente genommen, um das Arbeitspensum zu erreichen. Die Lüdenscheider Personalentwicklerin Tatjana-Maria Schmidt hat jetzt bei einem Juniorenabend der Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid im Feinkostgeschäft Papageno von Oliver Scherff über Strategien fairer sowie gesunder Führung gesprochen. Denn mit dem richtigen Führungsstil und einer gezielten Personalauswahl können zahlreiche psychische Erkrankungen, verursacht durch den Arbeitsplatz, verhindert werden.
Als Methode der Prävention oder auch des Trainings den stressverursachenden Belastungen entgegenzuwirken, berichtete sie vertiefend vom Konzept Neurofeedback. Hierbei wird die selbstgesteuerte Regulation von Konzentration, Entspannung oder Stresszuständen des eigenen Gehirns mit Hilfe der Rückmeldung von EEG-Kurven erlernt. Die Methode steigere die Konzentration oder die Entspannungsfähigkeit, verbessere die Leistungsfähigkeit und könne auch Schlafstörungen beseitigen. Die Methode helfe beispielsweise auch bei ADHS-Erkrankungen. Mithilfe des Neurofeedbacks können unbewusste oder nicht zu spürende Körperreaktionen sichtbar gemacht werden. Die Wahrnehmung wird mit der Methode gezielt trainiert und dadurch die Veränderbarkeit der sonst nicht zu spürenden Abläufe im Körper aufgezeigt, zum Beispiel durch eine EEG-Kurve. Die Kurven werden an Monitoren grafisch dargestellt. Das Lernen dient hierfür als Grundlage. „Wir lernen durch Erfolg und Misserfolg“, erklärt Schmidt. Entsprechen die Kurven am Monitor den gewünschten Vorgaben, so erhält der Teilnehmer ein positives Feedback, indem beispielsweise seine Lieblingsmusik abgespielt wird. Der gewünschte Bewusstseinszustand könne somit trainiert werden, um eine Leistungsfähigkeit ohne Hilfsmittel zu verbessern, entspannen zu lernen und um gesund zu bleiben oder die Konzentration zu verbessern.
Im Oktober 2015
Text und Bilder: Daniela Wessely, Hagen