Forum Fabrik der Zukunft: Oliver Görlich referierte über „People- und Asset-Tracking“
Nadine Brüggendieck, Sprecherin der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid mit Oliver Görlich, Geschäftsführer der J.D. Geck GmbH aus Altena
Digitale Lösungen helfen dem Einzelhandel
Fehlende Produkte in den Regalen, unübersichtliche Anordnung der Waren, lange Schlangen vor der Kasse… Einkaufen beim Discounter oder im Supermarkt macht nicht immer Spaß.
Eine Lösung für dieses Problem verspricht Oliver Görlich, Geschäftsführer der J.D. Geck GmbH. Auf Einladung von Wirtschaftskreis und Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid referierte er am Dienstagabend im Rahmen des Forums „Fabrik der Zukunft“ in den Museen der Stadt Lüdenscheid zum Thema „People- und Asset-Tracking“.
Geck GmbH beschäftigt 340 Mitarbeitende
Zunächst stellte der Geschäftsführer sein 1852 gegründetes Familienunternehmen vor, das er in der fünften Generation führt. Beginnend mit der Herstellung von Ketten für die Landwirtschaft sei die Geck GmbH den weiten Weg hin zu digitalen Lösungen für den Einzelhandel gegangen. Heute beschäftige das Unternehmen rund 340 Mitarbeitende, die sich auf sieben Werke an drei Standorten in Altena, Lüdenscheid und Luckau verteilen. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zähle Metallverarbeitung, Oberflächenbearbeitung und Entwicklung. Nach wie vor sei die Geck GmbH Weltmarktführer für Warenträger für Regalsysteme.
Den Anstoß sich mit People- und Asset-Tracking ein neues Geschäftsfeld zu erschließen, habe, so der Geschäftsführer, vor ein paar Jahren der Besuch eines Handelskongresses gegeben. Die Klagen der teilnehmenden Einzelhändler über den immer marktbeherrschender werdenden Online-Handel habe ihn nachdenklich gemacht und auf die Idee gebracht, Methoden, mit denen der Online-Handel arbeite, für den stationären Einzelhandel zu modifizieren und anzuwenden. Dank eines engagierten Mitarbeiterteams, sei das gelungen und man habe neue Geschäftsfelder erschlossen. Tracking sei kein Neuland, erklärte Oliver Görlich und verwies auf ein Wettbewerbsumfeld, in dem große, etablierte Anbieter, aber auch kleine Startups, innovative Lösungen für den stationären Einzelhandel entwickelten. Die Nachfrage nach Sensor- und Tracking-Technologien wachse weltweit, da Unternehmen aller Branchen das Potenzial für Effizienz, Prozessoptimierung und Kundenanalyse erkannt hätten.
Geck-Einkaufswagen laufen schon im Raum Kassel
Sowohl im Bereich People-Tracking als auch im Bereich Asset-Tracking biete die Geck GmbH Lösungen an. Zum einen seien das moderne Sensorsysteme, die mit Hilfe von mehreren an der Decke angebrachten Sensoren, die Position von Personen in Echtzeit ermitteln können, und zum anderen von Geck entwickelte Einkaufswagen, die mit einem Display ausgestattet sind und mit einer Sender-Installation an der Decke kommunizieren. Auf diese Weise sei es im Lebensmittelhandel möglich, die Kundenströme und Verweildauer zu analysieren und das Warenangebot darauf auszurichten. „Es gibt schon einige Projekte, bei denen Geck Einkaufswagen in Benutzung sind“, so der Geschäftsführer.
Weitere Einsatzmöglichkeiten sah Oliver Görlich in den Bereichen Smart Cities und Gesundheitswesen. Im Gesundheitswesen sei es vor allem die Möglichkeit der Nachverfolgung von medizinischen Geräten und Patienten in Krankenhäusern, mit deren Hilfe die Effizienz und Patientenversorgung verbessert werden könne. In den Städten könnten Sensorsysteme Verkehrsflüsse steuern. Mit Hilfe dieser Technologie, so Görlich, hätte man die aktuelle Verkehrssituation in Lüdenscheid früher und besser in den Griff bekommen können.
Tracking bietet Vorteile für Händler und Kunden
Vorteile biete das Tracking für beide Seiten, für Händler und für Kunden, versprach der Unternehmer. Die sieht er beim Kunden in reduzierten Wartezeiten, einer verbesserten Orientierung im Geschäft, den Empfehlungen für bevorzugte Produkte, der Abrufbarkeit von Produktinformationen und einem sich daraus ergebenden verbesserten Einkaufserlebnis.
Für die Händler sei von Vorteil, dass sie gezielter auf Kundenwünsche eingehen könnten, das Ladenlayout verbessern, die gesammelten Daten mit Online-Daten für ein einheitliches Einkaufserlebnis verknüpfen und den Lagerbestand optimieren könnten.
Datenschutz muss berücksichtigt werden
Dem gegenüber stünden aber auch Nachteile. So sei eine hohe Anfangsinvestition nötig. Man begebe sich in eine starke Abhängigkeit von Dateninfrastrukturen. Und es gebe Datenschutzbedenken. Deshalb sei es wichtig, betonte der Geschäftsführer, „diese Technologien verantwortungsvoll und transparent einzusetzen, um das Vertrauen der Gesellschaft zu gewinnen und die Vorteile nutzbar zu machen.“
Zum Abschluss seines Vortrages gab es für Oliver Görlich verdienten Applaus von seinen Zuhörern und als Dankeschön eine Skulptur aus den Händen der Sprecherin der Wirtschaftsjunioren, Nadine Brüggendieck. Die in der Form eines Staffelstabes gehaltene Skulptur sei Sinnbild für die im Wirtschaftswettbewerb stehenden Unternehmen, in denen Verantwortung und Wissen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werde.
Ein paar Impressionen (Fotos: Martin Büdenbender, Peter Dahlhaus)
Einladung
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