Das Home Office macht Arbeitgeber attraktiv
Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid informierten sich über Chancen und Risiken

Die moderne Kommunikationstechnologie macht es möglich: Der Berufsalltag ist nicht mehr zwingend an den Büroarbeitsplatz in einem Unternehmen gebunden. Für immer mehr Arbeitnehmer, vor allem Jüngere, ist das „Home Office“ oder die „Telearbeit“ eine attraktive Option. Dass auch Arbeitgeber davon profitieren können und wie sie solche Strukturen sinnvoll in das eigene Unternehmen integrieren können, war das Thema eines Juniorenabends der Vereine Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid e.V. und Wirtschaftskreis Lüdenscheid im neu eröffneten Hotel Sportalm Gipfelglück in Lüdenscheid. Ralf Schwarzkopf, Geschäftsführer der Lüdenscheider Hotset Heizpatronen und Zubehör GmbH, berichtete über Erfahrungen in seinem Betrieb. Kristina Junge, Rechtsanwältin beim Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Lüdenscheid e. V. (AGV), ergänzte die Ausführungen mit Hinweisen auf rechtliche Aspekte, die bei der Einrichtung von Heimarbeitsplätzen zu beachten sind.



Bei Hotset betreiben derzeit sieben Mitarbeiter Home Offices in verschiedenen Formen – aber keiner arbeitet nur zuhause, nicht zuletzt, um den Kontakt zu den Kollegen nicht zu verlieren. Letzteres sei ein wichtiger Aspekt, betonte Schwarzkopf. Wenn jemand ausschließlich zuhause arbeite, bestehe die Gefahr nicht nur der menschlichen, sondern auch der fachlichen Vereinsamung. Ebenfalls wichtig sei ein hohes Maß an Selbstdisziplin, denn man dürfe sich nicht von privaten Angelegenheiten ablenken lassen. Deshalb werde bei Hotset Wert darauf gelegt, dass es zuhause ein separates, gut ausgestattetes Arbeitszimmer gebe. PC oder Laptop werde von Hotset gestellt, auch für die IT-Sicherheit werde Sorge getragen. Für zwei Mitarbeiter wurde in Abstimmung mit dem Betriebsarzt eine ergonomische Ausstattung des Arbeitszimmers beschafft, grundsätzlich werde individuell geklärt, inwieweit die eigene Einrichtung genutzt werde oder das Unternehmen das Mobiliar stelle.

Ein Heimarbeitsplatz habe Vorteile für beide Seiten, erklärte der Unternehmer. Für die Mitarbeiter erleichtere er die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ermögliche einen eigenen Arbeitsrhythmus und reduziere unter Umständen einige äußere Stressfaktoren, weil beispielsweise lange Fahrzeiten entfallen. Manchmal sei es auch sinnvoll, Dinge einen Tag ohne Störungen durch wiederholte Anfragen von Kollegen abarbeiten zu können. Auch wenn es keine Möglichkeit gebe, die konkrete Arbeitszeit nachzuhalten, spreche die Produktivität an Heimarbeitstagen für sich, sagte Schwarzkopf. Das Unternehmen profitiere von der hohen Motivation der Mitarbeiter. Ein Telearbeitsplatz könne daher ein entscheidender Punkt bei der Gewinnung von Fachkräften sein, sagte Schwarzkopf. Denn bei der Wahl eines Arbeitsplatzes gehe es Bewerbern nicht nur ums Geld – wobei mittelständische Unternehmen oft ohnehin nicht mit großen Konzernen konkurrieren könnten -, sondern auch um attraktive Konditionen rund um den Arbeitsplatz. Ob Telearbeit möglich sei, hänge aber sehr stark von der jeweiligen Persönlichkeit des Mitarbeiters ab.
Kristina Junge betonte neben anderen rechtlichen Hinweisen, dass es wichtig sei, die Rahmenbedingungen für das Home Office in einer Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag festzuschreiben. Diese Zusatzvereinbarung könne jederzeit und leichter wieder verändert werden, ohne dass der grundlegende Vertrag angefasst werden müsse.

Im April 2015
Text und Bild: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid

Juniorenabend: Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid informierten Interessenten und Jungmitglieder

Jens Braeuker (ganz rechts im Bild) referierte beim jüngsten Juniorenabend unter anderem zur Frage, warum es Sinn macht, sich bei den Wirtschaftsjunioren aktiv zu engagieren.

Über großes Interesse neuer Mitglieder und weiterer interessierter junger Leute freuten sich Vorstands- und Beiratsmitglieder der Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid. Zu ihrem jüngsten Juniorenabend im Lüdenscheider „Schmackofatz im Lünsch“ hatten sie speziell den Nachwuchs eingeladen, um die Wirtschaftsjunioren, ihre Vereinsstrukturen, Ziele und Möglichkeiten, die sich durch eine Mitgliedschaft und Mitarbeit ergeben, vorzustellen. Der amtierende Juniorensprecher André Schiffner begrüßte rund 20 neue Mitglieder und Interessierte. Hinzu kamen etwa 15 erfahrene Junioren, die sich als Ansprechpartner zur Verfügung stellten.

Referent des Abends war der Lüdenscheider Unternehmer Jens Braeuker, selbst langjähriges engagiertes Mitglied. Mit Schlagworten wie „auf ehrbares Unternehmertum setzen, Beruf und Familie leben, in Bildung investieren, nationale und internationale Kontakte knüpfen, innovationsstark und ressourcenbewusst handeln“ verdeutlichte er die Ziele und Ideale der Wirtschaftsjunioren. Braeuker hatte sich selbst viele Jahren im Beirat der Lüdenscheider Junioren und auch im Vorstand des Landesverbandes engagiert. Außerdem nahm er an vielen nationalen und internationalen Veranstaltungen teil und konnte so aus erster Hand über zahlreiche Vorteile, die eine Mitgliedschaft mit sich bringt, sowie die Projekte, die auf regionaler und nationaler Ebene durchgeführt werden, informieren. Er betonte aber auch, dass so ein Vortrag eben auch nur einen ersten Eindruck von den vielen Facetten der Arbeit und der Gemeinschaft der Wirtschaftsjunioren vermitteln könne.

Im Februar 2015
Text und Bild: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid

Juniorenabend: Flexibilisierung von Arbeitszeiten

Carmen Knollmann und Jutta Groß von der Arbeitszeitberatung NRW mit der Geschäftsstelle bei der SIHK zu Hagen stellten am 16. Mai 2002 zahlreichen Lüdenscheider Junioren die Chancen hinsichtlich der Umsetzung flexibler Arbeitszeitmodelle vor. Die Arbeitszeitberatung NRW unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung moderner Arbeits- und Betriebszeiten. In einer regen Diskussion hinterfragten die Junioren kritisch die Umsetzbarkeit flexibler Arbeitszeitmodelle in ihren Unternehmen – dennoch waren sich alle einig, dass die erkennbaren Vorteile -  Arbeitsplatz sichern, optimale Ausnutzung der Maschinenlaufzeiten, vorteilhafter Umgang mit Mehrarbeit, Mitarbeiter motivieren, flexibel zu arbeiten und Wettbewerbsfähigkeit stärken -  besonders in der heutigen Zeit ein Umdenken erfordern.

Gefördert wird die Arbeitszeitberatung NRW durch das Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalens.  Interessierte Unternehmen können – je nach Größe des Unternehmens – bis zu 15 kostenfreie Beratertage  in Anspruch nehmen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Frau Knollmann (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., Telefon: 02331/ 390-305) oder Frau Groß (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., Telefon: 02331/ 390-368)

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