Betriebsbesichtigung der Fa. Schulte Elektrotechnik GmbH, Lüdenscheid

Etwa 40 Mitglieder und Interessenten der Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid und des Wirtschaftskreis Lüdenscheid fanden sich zur Betriebsbesichtigung ein. Herr S. Schulte berichtete mit Freude dem interessierten Publikum über die Firmengeschichte, das innovative Produktportfolio zudem ließ er Einblicke hinter die Kulissen des Sauerländer Unternehmens zu.


Die Schulte Elektrotechnik GmbH und Co. KG beschäftigt sich seit 1964 mit der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Spezialschaltern für verschiedene elektrische Geräte wie z.B. Rasenmäher und Hochdruckreiniger. Heute liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Produktion von hochwertigen designorientierten Systemen für die Strom- und Datenversorgung in Büros, Konferenztischen, Küchen und anderen Arbeitsplätzen unter dem Markennamen EVOline. Mit ca. 150 Beschäftigten erfolgt die gesamte Produktion von der Kunststofffertigung über die Montage und Prüfung bis zum Versand am Standort Lüdenscheid und wird über ca. 30 Verkaufspartner weltweit vertrieben. Im Jahr des 50-jährigen Firmenjubiläums wurde ein innovativer Neubau eingeweiht, der über eine Geothermieanlage temperiert wird und in dem die durchgängige Elektrifizierung mit EVOline-Systemen umgesetzt wurde.



Fotos: Peter Dahlhaus

Innovative Eigenenergieerzeugung beeindruckt Wirtschaftsjunioren zu Besuch bei EOT Eibach Oberflächentechnik GmbH

Energiekosten sind für alle Unternehmen ein ganz wichtiges Thema. Rund 30 Mitglieder der Lüdenscheider Vereine Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis besichtigten jetzt ein Unternehmen, das in diesem Bereich ganz neue, innovative Wege geht. Die Eibach Oberflächentechnik GmbH (EOT) hat vor einigen Monaten einen komplett neu errichteten Unternehmenskomplex im Gewerbegebiet Südlich Heedfeld bei Lüdenscheid bezogen. Im Rahmen des Neubaus wurde für die Energiegewinnung eine bislang weltweit einmalige Anlage ganz individuell auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse des Betriebes zugeschnitten.
Diese Anlage stand daher auch im Mittelpunkt des Betriebsrundgangs, zu dem die Geschäftsführer Wolfgang Roll und Marco Malms die Wirtschaftsjunioren eingeladen hatten. Die Energiegewinnung für Produktion, Heizung und Warmwasser erfolgt über zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), die zu einem nicht unerheblichen Anteil mit der lösungsmittelhaltigen Abluft der Beschichtungsanlagen des Oberflächenveredlers betrieben werden. Der Lösungsmittelanteil in der Abluft wird dazu in einem speziell entwickelten Adsorberrad für die spätere Verbrennung aufkonzentriert. Erst danach liefern die Lösungsmittel Energie für die BHKW, womit dann deren Erdgas-Verbrauch deutlich reduziert wird. Als „Abfallprodukt“ entstehen Strom, warme Abluft und Warmwasser. Die erzeugte Strommenge entspricht etwa dem Eigenbedarf des Unternehmens. Das 85 Grad Celsius warme Wasser wird für Heizungen und Duschen, aber auch für die Phosphatbäder und das Heißspülen in der Produktion genutzt. Mit der 150 Grad heißen Abluft werden die Öfen vorgeheizt, so dass für die dort endgültig benötigte Temperatur von 250 Grad Celsius deutlich weniger externe Energie benötigt wird.

Um die Abluft zu den BHKW und auch die Wärme wieder zurück zu leiten, ist ein weit verzweigtes Rohrnetz erforderlich. „Und wir haben immer noch viel Wärmeenergie übrig“, betonte Marco Malms. Für deren Nutzung gebe es bislang noch kein schlüssiges Konzept. „Wir wollen nicht überall die ersten sein“, sagte Malms.

Der Neubau an der Golsberger Straße brachte aber nicht nur die Chance für ein neues Energiekonzept, sondern auch für die Optimierung der Betriebsabläufe. So werden unter anderem die Lkw für Anlieferung und Abholung in einem Einbahnstraßensystem um den Gebäudekomplex geführt. Dazu gibt es mehrere Tore zum Be- und Entladen – bei täglich bis zu 100 Lkw kein unwichtiger Faktor. EOT investierte etwa 11,5 Millionen Euro in den Unternehmensneubau, davon rund 1,8 Millionen Euro in die Anlage zur Energiegewinnung.

Text und Bilder: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid

Wirtschaftsjunioren von Vogler beeindruckt

„Was ich auf jeden Fall nicht mehr wollte, war: einen weiteren Umzug machen.“ Ingo Vogler, geschäftsführender Gesellschafter der Vogler GmbH & Co KG hat seinem Unternehmen den Neubau im Gewerbegebiet „Südlich Heedfeld“ in Lüdenscheid förmlich auf den Leib schneidern lassen.

Dabei waren ihm auch zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten am heutigen Standort wichtig. Das erfuhren über 30 Mitglieder der Vereine Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid e.V. und Wirtschaftskreis Lüdenscheid bei einer Betriebsbesichtigung in dem Unternehmen, das sich auf Industrielackierungen auf höchstem Niveau spezialisiert hat. Gleichzeitig hörten sie eine unternehmerische Erfolgsgeschichte, die selbst in der märkischen Region nicht alltäglich ist.

Vogler berichtete seinen Zuhörern, wie er gemeinsam mit seinem Bruder 1990 in einer kleinen angemieteten Halle angefangen habe. Seit 1998 leitet er das Unternehmen allein - mit aktuell rund 220 Mitarbeitern in Lüdenscheid und etwa 30 weiteren in Bakum, Landkreis Vechta. Vor der Wirtschaftskrise, waren sogar noch gut 80 Leute mehr an den beiden Vogler-Standorten beschäftigt. Ingo Vogler beschönigte nicht, dass die Krise ihren Tribut gefordert habe. Zeitarbeiter mussten in dieser Zeit gehen, aber Kurzarbeit gab es nicht! Seit 2010 geht es wieder kontinuierlich aufwärts, der Umsatz hat das Vorkrisenniveau bereits deutlich übertroffen. Zeitarbeit ist bei Vogler ein Baustein des Wachstums - auch das erfuhren die Zuhörer. „So lernt man sich erstmal kennen“, sagte Ingo Vogler. 90 Prozent seiner Stammbelegschaft hat zunächst auf diese Weise die Tätigkeit im Unternehmen begonnen und wurde später fest eingestellt.

Die Geschichte des Unternehmens war bis zum Einzug in den Neubau nicht nur vom kontinuierlichen Wachstum, sondern auch von Umzügen geprägt. 1990 wurde das Unternehmen gegründet, 1995 folgte der erste Umzug. Mit der Investition in die erste große Lackierstraße 1999 wurde 2001 der nächste Standortwechsel zum Freisenberg vollzogen. 2003 kamen Räume am Römerweg hinzu sowie ein Anbau am Freisenberg. 2005 erfolgte die Übernahme einer Lackiererei in Bakum und 2006 wiederum die letztmögliche Erweiterung am Freisenberg. 2008 folgte dann der Spatenstich, um beide Bereiche in einem Komplex südlich von Heedfeld zusammenzuführen. Inzwischen lackierte Vogler nicht nur, sondern Montage, Kunststoffspritzguss und Werkzeugbau ergänzten das Angebot: „Als reiner Lohnlackierer ist man zu sehr austauschbar“, sagte Vogler. Mit der Fertigung ganzer Systeme wurde auch das große Ziel erreicht, direkter Automobilzulieferer zu werden. Aber auch für Elektroindustrie werden Lackierarbeiten übernommen, zum Teil in Kleinstserien.

Stillstand ist Ingo Vogler auch heute noch fremd, auch wenn er selbst ein wenig kürzer treten möchte. Bereits kurz nach dem Neubau, der nicht zuletzt wegen erhöhter Sicherheits- und Umweltschutzauflagen zu einer rund 14-Millionen-Euro-Investition anwuchs, folgten schon weitere Neuanschaffungen z. B. beim Maschinenpark und der EDV – irgendwo gibt es immer etwas zu verbessern und Ingo Vogler tut es. Schließlich konnten sich die Besucher beim Betriebsrundgang selbst davon überzeugen, wie auf modernstem Niveau gefertigt und lackiert wird.

  http://www.vogler-gmbh.com
 

April 2012, Text: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid

Wirtschaftsjunioren beeindruckt vom Cuno Kraftwerk in Herdecke

Mitglieder des Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid e.V. und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid hatten kürzlich die Gelegenheit, bei einem Betriebsbesuch das Stromerzeugungskraftwerk Cuno in Herdecke näher kennen zu lernen.


Wolfgang Struwe, Vorstand der ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG, begrüßte die Teilnehmer persönlich und stellte zusammen mit dem Betriebsleiter Günter Klein den Kraftwerksstandort, an dem seit 1908 mit verschiedenen Kraftwerken Energie erzeugt wird, vor. Zuletzt wurde in Herdecke im Jahr 2007 ein neuer Gas- und Dampfturbinenkraftwerksblock in Betrieb genommen. Hierbei handelt es sich um eine Technologie, bei der rund 60% der eingesetzten Primärenergie in elektrische Energie umgewandelt werden. Ein Wert, der erst vor kurzem durch einen neuen Kraftwerksblock in der Nähe von Ingolstadt leicht übertroffen wurde. Kernstück der Anlage in Herdecke sind eine 270 Megawatt Gasturbine mit einem nachgeschalteten Abhitzekessel sowie eine 174 Megawatt Dampfturbine (GuD-Anlage).

Bei dem Besuch diskutierten die Teilnehmer auch intensiv mit Wolfgang Struwe über die Entwicklung des nationalen und internationalen Strompreismarktes, der Kraftwerkskapazitäten sowie über die Strompreisentwicklung in der Vergangenheit und der näheren Zukunft. Anhand einer Grafik für den Zeitraum von 1998 bis 2011 wurde deutlich, dass die eigentlichen Erzeugungspreise über die Jahre hinweg weitgehend stabil geblieben sind. Allerdings hat der sogenannte Staatsanteil (Steuern, Gebühren und Abgaben etc.) im gleichen Zeitraum von 25 Prozent auf 46 Prozent vom Gesamtstrompreis zugenommen. Struwe vertrat in diesem Zusammenhang auch die Auffassung, dass heute ohne die Liberalisierung der Energiemärkte in der Vergangenheit mit einem viel höheren Gesamtpreisniveau gerechnet werden müsste.

 

Wirtschaftsjunioren besuchten das Traditionsunternehmen Hoffmeister Leuchten

Ein Familienunternehmen mit rund 100-jähriger Tradition und dennoch einer wechselvollen Geschichte gerade in neuerer Zeit war das Ziel der jüngsten Betriebsbesichtigung der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid.

Rund 20 Mitglieder waren Gäste von Oliver Hoffmeister und Jens Hanfland, den Geschäftsführern der Firma Hoffmeister Leuchten GmbH im Gewerbegebiet Ramsloh in Schalksmühle.



Dass das Unternehmen jetzt wieder in Familienbesitz ist und erfolgreich am Markt agiert, ist der Initiative der beiden Geschäftsführer zu verdanken. Nachdem Oliver Hoffmeister aus der Lokalpresse erfahren hatte, dass der Philips-Konzern als aktueller Eigentümer die Schließung beabsichtigte, setzten die beiden alle Hebel in Bewegung, um Hoffmeister Leuchten wieder übernehmen zu können und holten sich dabei auch Unterstützung aus der Landespolitik, berichtete Hoffmeister. Innerhalb weniger Wochen war 2009 die Übernahme perfekt, mit damals 89 Mitarbeitern. Inzwischen sind es bereits wieder 140, mit Zeit- und Leiharbeitern sogar 160. Der Umsatz wurde in  zwei Jahren verdoppelt.

„Wir haben ein scheintotes Unternehmen übernommen“, fasst Hoffmeister die zwölf Jahre zusammen, die die Firma im Besitz US-amerikanischer Konzerne war. Die Fertigungstiefe sei im Gegensatz zu den früheren Jahren minimal gewesen und die Wertschöpfung „gleich Null“. 1997 hatte die Familie zunächst an die JJI Lightning Group verkauft, die später zu Philips gehörte. Umso zufriedener sind die jungen Geschäftsführer mit dem, was sie bisher erreicht haben – und das weitgehend ohne die Unterstützung von Banken. Durch die wieder geschaffene Familienstruktur sei es gelungen, erfahrene Mitarbeiter zurückzugewinnen, die das Unternehmen zuvor verlassen hatten.

2010 war Hoffmeister Leuchten unter der neuen Regie erstmals wieder auf der Light & Building in Frankfurt dabei, um internationale Kontakte zu knüpfen. Zahlreiche Vertriebsbüros in der ganzen Welt – ein weiteres in Indien ist in Planung – sorgen vor Ort für die Vermarktung, während die Produktion in Schalksmühle konzentriert ist. Das soll auch so bleiben, versprechen die Geschäftsführer. Auch ihre Lieferanten suchen sie wieder vermehrt in der Nähe anstatt im Ausland. „Wir holen die Werkzeuge sukzessive nach Deutschland zurück“, erklärte Hoffmeister. Der Preisvorteil, den die Produktion im Ausland mit sich bringe, werde durch viele Nachteile aufgewogen. Besonders wichtig seien beispielsweise schnelle Reaktionszeiten. Früh in Projekte involviert zu werden, ist das Ziel der Lichtplaner von Hoffmeister.

Gegründet wurde die Firma 1910 von Wilhelm Hoffmeister, dem Urgroßvater von Oliver Hoffmeister, an der Thünenstraße in Lüdenscheid.

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