Wirtschaftsjunioren beeindruckt vom Cuno Kraftwerk in Herdecke

Mitglieder des Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid e.V. und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid hatten kürzlich die Gelegenheit, bei einem Betriebsbesuch das Stromerzeugungskraftwerk Cuno in Herdecke näher kennen zu lernen.


Wolfgang Struwe, Vorstand der ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG, begrüßte die Teilnehmer persönlich und stellte zusammen mit dem Betriebsleiter Günter Klein den Kraftwerksstandort, an dem seit 1908 mit verschiedenen Kraftwerken Energie erzeugt wird, vor. Zuletzt wurde in Herdecke im Jahr 2007 ein neuer Gas- und Dampfturbinenkraftwerksblock in Betrieb genommen. Hierbei handelt es sich um eine Technologie, bei der rund 60% der eingesetzten Primärenergie in elektrische Energie umgewandelt werden. Ein Wert, der erst vor kurzem durch einen neuen Kraftwerksblock in der Nähe von Ingolstadt leicht übertroffen wurde. Kernstück der Anlage in Herdecke sind eine 270 Megawatt Gasturbine mit einem nachgeschalteten Abhitzekessel sowie eine 174 Megawatt Dampfturbine (GuD-Anlage).

Bei dem Besuch diskutierten die Teilnehmer auch intensiv mit Wolfgang Struwe über die Entwicklung des nationalen und internationalen Strompreismarktes, der Kraftwerkskapazitäten sowie über die Strompreisentwicklung in der Vergangenheit und der näheren Zukunft. Anhand einer Grafik für den Zeitraum von 1998 bis 2011 wurde deutlich, dass die eigentlichen Erzeugungspreise über die Jahre hinweg weitgehend stabil geblieben sind. Allerdings hat der sogenannte Staatsanteil (Steuern, Gebühren und Abgaben etc.) im gleichen Zeitraum von 25 Prozent auf 46 Prozent vom Gesamtstrompreis zugenommen. Struwe vertrat in diesem Zusammenhang auch die Auffassung, dass heute ohne die Liberalisierung der Energiemärkte in der Vergangenheit mit einem viel höheren Gesamtpreisniveau gerechnet werden müsste.

 

Wirtschaftsjunioren besuchten das Traditionsunternehmen Hoffmeister Leuchten

Ein Familienunternehmen mit rund 100-jähriger Tradition und dennoch einer wechselvollen Geschichte gerade in neuerer Zeit war das Ziel der jüngsten Betriebsbesichtigung der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid.

Rund 20 Mitglieder waren Gäste von Oliver Hoffmeister und Jens Hanfland, den Geschäftsführern der Firma Hoffmeister Leuchten GmbH im Gewerbegebiet Ramsloh in Schalksmühle.



Dass das Unternehmen jetzt wieder in Familienbesitz ist und erfolgreich am Markt agiert, ist der Initiative der beiden Geschäftsführer zu verdanken. Nachdem Oliver Hoffmeister aus der Lokalpresse erfahren hatte, dass der Philips-Konzern als aktueller Eigentümer die Schließung beabsichtigte, setzten die beiden alle Hebel in Bewegung, um Hoffmeister Leuchten wieder übernehmen zu können und holten sich dabei auch Unterstützung aus der Landespolitik, berichtete Hoffmeister. Innerhalb weniger Wochen war 2009 die Übernahme perfekt, mit damals 89 Mitarbeitern. Inzwischen sind es bereits wieder 140, mit Zeit- und Leiharbeitern sogar 160. Der Umsatz wurde in  zwei Jahren verdoppelt.

„Wir haben ein scheintotes Unternehmen übernommen“, fasst Hoffmeister die zwölf Jahre zusammen, die die Firma im Besitz US-amerikanischer Konzerne war. Die Fertigungstiefe sei im Gegensatz zu den früheren Jahren minimal gewesen und die Wertschöpfung „gleich Null“. 1997 hatte die Familie zunächst an die JJI Lightning Group verkauft, die später zu Philips gehörte. Umso zufriedener sind die jungen Geschäftsführer mit dem, was sie bisher erreicht haben – und das weitgehend ohne die Unterstützung von Banken. Durch die wieder geschaffene Familienstruktur sei es gelungen, erfahrene Mitarbeiter zurückzugewinnen, die das Unternehmen zuvor verlassen hatten.

2010 war Hoffmeister Leuchten unter der neuen Regie erstmals wieder auf der Light & Building in Frankfurt dabei, um internationale Kontakte zu knüpfen. Zahlreiche Vertriebsbüros in der ganzen Welt – ein weiteres in Indien ist in Planung – sorgen vor Ort für die Vermarktung, während die Produktion in Schalksmühle konzentriert ist. Das soll auch so bleiben, versprechen die Geschäftsführer. Auch ihre Lieferanten suchen sie wieder vermehrt in der Nähe anstatt im Ausland. „Wir holen die Werkzeuge sukzessive nach Deutschland zurück“, erklärte Hoffmeister. Der Preisvorteil, den die Produktion im Ausland mit sich bringe, werde durch viele Nachteile aufgewogen. Besonders wichtig seien beispielsweise schnelle Reaktionszeiten. Früh in Projekte involviert zu werden, ist das Ziel der Lichtplaner von Hoffmeister.

Gegründet wurde die Firma 1910 von Wilhelm Hoffmeister, dem Urgroßvater von Oliver Hoffmeister, an der Thünenstraße in Lüdenscheid.

Märkische Juniorenvereine zu Gast bei HKW in Hagen-Hohenlimburg

Eine nicht ganz alltägliche Betriebsbesichtigung


 
Eine nicht ganz alltägliche Betriebsbesichtigung erlebten kürzlich rd. 40 Mitglieder und Familienangehörige der Wirtschaftsjuniorenvereine Iserlohn (KJU), Mittel-Lenne und Lüdenscheid auf dem Gelände der Hohenlimburger Kalkwerke GmbH (HKW) in Hagen. Auf Einladung des Wirtschaftsjuniors Dr. Christian Lange, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der HKW-Gruppe, hatten die Teilnehmer Gelegenheit, das Geschäftsmodell eines modernen Steinbruchs mit angeschlossenen Weiterverarbei­tungsbetrieben kennenzulernen.

Nach einer kurzen Einführung durch Dr. Christian Lange in die Produkte und Produktion der HKW sowie einer Besichtigung der Weiterverarbeitungs­stufen erfolgte eine Begehung des Steinbruchgebiets selber. Dabei fand die gerade mit Blick auf die jüngeren Teilnehmer angebotene Mineraliensuche unter fachkundiger Führung von Antje Selter vom Unternehmen GeoTouring - Agentur für Eventmanagement aus Hagen bei diesen große Beachtung. Mehr an die Erwachsenen richtete sich die Führung von Dr. Lange, der über Abbaumethoden, Gesteinsvorkommen, Wasserrecycling etc. informierte. Rund 2 Stunden später und um viele Fundstücke reicher bildete ein gemütliches Familienpicknick den Abschluss der Besichtigung. Dabei wurde mehrfach die Idee und Umsetzung einer solchen Betriebsbesichtigung der etwas anderen Art gelobt.  

HKW ist ein in 4. Generation weiterhin als mittelständischer Familienbetrieb geführtes Unternehmen und wurde im Jahr 1905 u. a. von August Lange gegründet. Am Standort in Hohenlimburg werden wichtige Baustoffe für die Beton- und Betonsteinindustrie sowie für den Straßen- und Wegebau als auch für die chemische Industrie und Düngemittelindustrie hergestellt. Ein angeschlossenes Asphaltmischwerk und eine Transportbetonanlage versorgen die regionale Bauin­dustrie mit einbaufertigen Qualitätsbaustoffen.

Text + Bild: Claus Hegewaldt, Lüdenscheid

Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid beeindruckt vom Wandel bei Gerhardi Alutechnik

Innerhalb von fünf Jahren hat sich bei der Gerhardi Alutechnik GmbH & Co. KG am Lüdenscheider Freisenberg viel getan.
So lange ist es her, seit die Mitglieder der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid zuletzt das Unternehmen besichtigt haben. Damals lagen die Produktionskapazitäten mit nur einer Strangpresse bei ca. 6500 Tonnen. Inzwischen wurde für rund 15 Millionen Euro eine Halle mit einer zweiten Presse gebaut und diese vor rund acht Monaten in Betrieb genommen – damit sind jetzt Kapazitäten von rund 15.000 Tonnen möglich. Unter dem Titel „Über Innovation zur Investition“ erläuterte der geschäftsführende Gesellschafter Christoph Deiters beim jüngsten Besuch der Wirtschaftsjunioren, warum der Neubau notwendig war, um Gerhardi Alutechnik konkurrenzfähig zu halten.  Dass die Entscheidung richtig war, obwohl der Bau unmittelbar in die Zeit der Wirtschaftskrise fiel, davon ist Deiters überzeugt: „Viele Chefs müssen über Kurzarbeit und Entlassungen sprechen, ich darf über Einstellungen reden.“ Inzwischen hat Gerhardi  mehr als 90 Mitarbeiter, 110 sollen es werden, wenn die neue Presse ihre Kapazitäten voll ausschöpft. Ein ausgewogener Branchenmix habe dazu beigetragen, dass die Krise das Lüdenscheider Unternehmen nicht so stark getroffen habe wie manchen Mitbewerber.  Die Idee zur zweiten Presse sei ursprünglich aus dem Bereich des Risikomanagements gekommen, erläuterte Deiters. Die Produktion sollte gesichert werden, wenn die eine bisher vorhandene Presse ausfallen sollte. Aber die Investition biete auch viele Optionen, die Gerhardi-Produktpalette auszuweiten. Gefertigt werden unter anderem Aluminium-Profile für die Bau-, die Automobil- sowie die Elektroindustrie. Neben der Erweiterung wurde auch eine neue Kooperation mit anderen Unternehmen aufgebaut, die Kunden einen optimierten Service im Bereich der Solartechnik bieten soll. So laufen hier beispielsweise das Prototyping und die Terminplanung gemeinsam. Mit der neuen Presse kann Gerhardi in Deutschland einen Marktanteil von zwei Prozent erreichen. „Wir sind nach wie vor ein Kleiner am Markt, aber wir sind stolz darauf“, sagte Deiters, denn: „Wir sind flexibel.“


Bild 1:
Christoph Deiters (vorn in der Mitte mit hellem Jackett) erläuterte den Mitgliedern von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid die Fertigungstechnologie des Strangpressens direkt an einer Anlage im Betrieb (im Bildvordergrund ist eine Zuführeinrichtung für das Vormaterial zur Presse zu sehen).



Bild 2:
Christoph Deiters


Text und Foto: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid

Wirtschaftsjunioren besuchen Linden GmbH & Co. KG

Eines der ältesten Unternehmen in Lüdenscheid, wahrscheinlich sogar das älteste, ist die Linden GmbH & Co. KG. 1782 wurde die Firma gegründet. Jetzt war sie das Ziel der jüngsten Betriebsbesichtigung der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid.

Rund 30 Besuchern erläuterte der kaufmännische Leiter Peter Bold die jüngste Betriebsgeschichte und die aktuelle Ausrichtung des Unternehmens, das seit 1998 Teil der Heitkamp & Thumann Gruppe ist. Ursprünglich war Linden, wie viele Betriebe der Region, ein metallverarbeitendes Unternehmen, das unter anderem Knöpfe und Ehrenzeichen herstellte. Inzwischen handelt es sich um einen Hersteller von oberflächenbeschichteten Bauteilen aus Kunststoff, der seit mehr als 45 Jahren als Automobilzulieferer am Markt besteht. An zwei Standorten in Lüdenscheid - an der Kalver- und der Nottebohmstraße – sowie einem in Tschechien werden Markenzeichen und Embleme, Schriftzüge und Elemente für das Nachtdesign in der Autoinnenausstattung gefertigt. Die personalintensiven Arbeiten wie das Montieren und Lasergravieren sind nach Tschechien verlagert worden.In Lüdenscheid werden an der Kalver Straße Spritzguss- und Lackierarbeiten durchgeführt. Davon konnten sich die Wirtschaftsjunioren bei einem an die Präsentation anschließenden Rundgang überzeugen. „Wir verstehen uns als Spezialist für Oberflächenbearbeitung“, erläuterte Bold. Dabei sieht sich das Unternehmen auch als Ideengeber für die Kunden. Eine Entwicklung aus dem Hause Linden sind beispielsweise hochbrilliante Oberflächen, die mit Lack erzeugt werden, und dadurch verchromte Kunststoffteile ersetzen können. Das Ziel sei es, Teile vollständig aus Polymeren herzustellen und trotzdem brillante Oberflächen zu kreieren. Durch die Verwendung von Polymeren ergeben sich beispielsweise neue gestalterische Freiheiten im Design, gleichzeitig sei das Verfahren umweltfreundlicher als die chemogalvanische Metallisierung von Kunststoffen. Außerdem kann das neue Verfahren kostengünstiger sein, so die Unternehmensexperten.Der Bereich des Nachtdesigns ist eine Produktgruppe, „in der wir unser Heil für die nächsten Jahre sehen“, betonte Bold. Im Krisenjahr 2009 habe das Unternehmen wie viele andere einen Umsatzrückgang zu verzeichnen gehabt. Aber mit Präzision und Innovationen, so Bold, sieht er Linden für die Zukunft gut aufgestellt. Bei einem Jahresumsatz von 20 bis 30 Millionen Euro beschäftigt Linden rund 300 Mitarbeiter.


Bild 1:
Einige Teilnehmer der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid verfolgten gespannt die Ausführungen von Herrn Zilasko, Logistikmanager bei Linden (ganz rechts)


Text und Foto: Bettina Görlitzer

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