Wirtschaftsjunioren beeindruckt vom Wandel bei Teckentrup
Kein Kunde habe derzeit einen Umsatzanteil von mehr als elf Prozent, „da sind wir sehr stolz drauf“, betonte Thomas Volborth, Geschäftsführer der Teckentrup GmbH & Co. KG vor seinen Gästen.
Das Unternehmen in Herscheid-Hüinghausen war das Ziel der jüngsten Betriebsbesichtigung der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid. Volborth schilderte den Wandel des Unternehmens vom Hersteller für Stanzteile zum Spezialisten, dessen Stanz-, Umform- oder Tiefziehteile individuellen Kundenansprüchen genügen. Dabei legt die Unternehmensführung großen Wert darauf, dass die Unabhängigkeit des Unternehmens sichergestellt ist. Aus diesem Grund hat jeder einzelne Kunde einen maximalen Anteil von 20 Prozent an dem Gesamtumsatz des Unternehmens. Alles müsse „schön verteilt bleiben“, sagt Volborth dazu.
1996 sei mit der konsequenten Umstrukturierung begonnen worden. Damals erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 12 Millionen Euro. 2008, mit Abschluss der ersten Phase der Umstrukturierung, waren rund 30 Millionen Euro erreicht. Der Weg sei langwierig und risikoreich, sowie mit starken Veränderungen verbunden gewesen. Aber um im internationalen Markt bestehen zu können, habe es keine Alternative gegeben, betonte der Geschäftsführer. Entweder werde man zum preisgünstigen Massenhersteller - und damit noch angreifbarer für die Konkurrenz - oder zum Spezialisten, der individuelle und qualitative hochwertige Ware fertige.
„Wenn man so einen Weg antritt, muss man das im vollen Bewusstsein für das Risiko tun.“
Mit dem Abschluss der ersten Phase sind sowohl der moderne Maschinenpark mit einem Spektrum von 600-8.000 KN, als auch das Spezialwissen bezogen auf die Stanz-, Umform- und Tiefziehprozesse in einer wettbewerbsfähigen Bandbreite vorhanden. Zug um Zug habe sich die Firma bewegt – auch das Personal. Neue Leute wurden eingestellt, die eigenen, sofern möglich, weiterqualifiziert. Inzwischen beschäftigt Teckentrup 165 Mitarbeiter, davon 15 Auszubildende.
Herzstück des Unternehmens ist das Technologiezentrum, das 2006 errichtet wurde und in dem Konstruktion, Werkzeugbau und Messtechnik Hand in Hand arbeiten – Offenheit und kurze Wege sind der Maßstab bei der Produktentwicklung, die oft Hand in Hand mit dem Kunden erfolgt. Angefangen von der Entwicklung von Prototypen über Machbarkeitsstudien bis zu Simulationen arbeitet Teckentrup mit den Kunden an neuen Bauteilen.
Um die Präzision bei der Herstellung gewährleisten zu können, setzt das Unternehmen vor allem auf den eigenen Werkzeugbau mit rund 40 Mitarbeitern. Stanz-, Präge-, und Tiefziehtechniken kommen zum Einsatz, ebenso wie Montage- und Umformtechniken. Teckentrup-Teile finden unter anderem Verwendung in Antriebs-, Steuerungs- oder Airbag-Techniken. Mit einer speziellen Serie von Sperrkantscheiben hat Teckentrup ein eigenes, patentiertes Produkt auf dem Markt, das beispielsweise in der Sicherheitstechnik von Schienenfahrzeugen zum Einsatz kommt. „Wir versuchen immer etwas zu machen, was man so nicht überall bekommt“, beschreibt Geschäftsführer Volborth.