Stärkere Kooperation mit den Zulieferanten
Für einen Abend verwandelten sich die Museen der Stadt Lüdenscheid in eine Hochburg der Automobilindustrie: Jan Jozef Brems, Direktor des Bochumer Werks der Adam Opel AG, war im Rahmen der ersten „Fabrik der Zukunft“ zu Gast, zu der die Wirtschaftsjunioren und der Wirtschaftskreis Lüdenscheid in diesem Jahr eingeladen hatten. Knapp 100 Gäste wollten die Ausführungen des 54-jährigen Belgiers zu den „Perspektiven der Automobilproduktion von morgen“ verfolgen.
Schnell wurde dem Auditorium dabei klar, dass vor allem auf die Lieferanten der Automobilhersteller Veränderungen zukommen. „Wir müssen die Beziehung zu den Lieferanten auf eine neue Stufe stellen“, erläuterte der Werkleiter hierzu und hob die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit untereinander hervor: Mittels einer perfekt umgesetzten Integration der Zulieferer in die Produktionslinie sowie so genannter „Innovations-Partnerschaften“ ziele die Adam Opel AG auf ein hochwertiges Endprodukt ab, das auch höchsten Ansprüchen genügen muss. Aber: „Dafür muss bestimmt werden, wer für was in welchem Umfang verantwortlich ist“, so Brems, der für sein eigenes Werk das „Null-Fehler-Prinzip“ erläuterte. Hier habe man von Herstellern wie Toyota gelernt, die bereits während der Fertigung selbst kleinste Fehler beseitigen. Die Zuverlässigkeit der Opel-Fahrzeuge habe sich dadurch im vergangenen Jahr drastisch erhöht, erklärte der Referent weiter. „Wir haben aus den Fehlern der 90er-Jahre gelernt.“
Dass von einer funktionierenden Adam Opel AG auch das Wohl der gesamten Region abhängt, veranschaulichte Jan Jozef Brems mit Hilfe beeindruckender Zahlen: So beschäftige das Bochumer Werk nicht nur 10.000 Mitarbeiter, sondern trage der Autohersteller auch zu insgesamt 40.000 Arbeitsplätzen in der gesamten Region bei. Und deren Innovationskraft sei im Zuge zukünftiger technologischer Aufgaben gefragt, wie etwa bei der Forschung am Brennstoffzellen-Antrieb oder auch der Weiterentwicklung Ressourcen sparender Benzin- und Dieselmotoren.
Dr. Tobias Förster, Sprecher der Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid, bedankte sich im Anschluss an den knapp einstündigen Vortrag für interessante Einblicke in die Geschicke eines Großkonzerns – die den ansässigen Zulieferern eine mögliche Weichenstellung in der Zusammenarbeit mit den Autobauern lieferte.
Fotos und Text:
Frank Zacharias
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