Erfolgreiches Familienunternehmen und emotionales Spielzeug
Britta und Volker Sieper stellen den Weg der Sieper GmbH vor
Ein Vater-Tochter-Gespann referierte beim zweiten Forum Fabrik der Zukunft der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid in diesem Jahr: Britta und Volker Sieper von der Sieper GmbH in Lüdenscheid lockten mit ihrem Thema viele Zuhörer: „Spielzeug international oder internationales Spielzeug“ war ihr Vortrag in den Museen der Stadt überschrieben. Rund 100 Zuhörer wollten hören, wie das Lüdenscheider Familienunternehmen – bestens bekannt mit der Marke Siku – Spielzeugautos weltweit verkauft. Juniorensprecher Stefan Klotz freute sich über das Thema: „Mich hat das Unternehmen mit Sicherheit die letzten 30 Jahre begleitet.“
Volker Sieper betonte, dass es ein „emotionales“ Produkt sei, mit dem sich die Firma seit Jahrzehnten auf den Weltmärkten etabliert hat. Nicht zuletzt deshalb, weil es um Spielzeug gehe, fühle sich die Sieper GmbH hohen Qualitätsstandards verpflichtet: „Das ist nicht irgendein Produkt, sondern etwas für unsere Kinder“, sagte Volker Sieper. Selbst in einem Land wie China, das für Billigprodukte bekannt sei, seien die Kunden bereit, für Qualität einen entsprechenden Preis zu zahlen.
Besonders interessant waren die Ausführungen von Volker und Britta Sieper über das Funktionieren der internationalen Märkte in ihrer Branche. An den Anfang ihres Vortrages stellten sie die Frage: „Ist unser Spielzeug international, weil die Lieferkette international ist oder haben wir wirklich ein internationales Spielzeug?“ Beide Aspekte bejahten die Referenten aus ihrer Sicht. Längst produziert Siku nicht mehr nur in Lüdenscheid. Vier Jahre verbrachte Britta Sieper in China, um dort einen eigenen Produktionsstandort aufzubauen. Gleichzeitig werden Autos der Marke Siku in rund 60 Ländern verkauft. Dabei gelte es, für jedes Land nicht nur unterschiedliche rechtliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen.
Die Türkei verlange jährliche Tests für gleiche Normen, für die anderswo zweijährliche Tests gelten. In Indonesien hing eine Ladung im Zoll fest, weil eine Markenanmeldung fehlte, die erst eingeführt wurde, als der Container schon unterwegs war, erzählte Britta Sieper. Ihr Vater sagte: „In vielen Ländern gibt es andere Gepflogenheiten, wie Kinder mit Spielzeug umgehen.“ So habe es in Korea Bedenken gegeben, dass Kinder andere mit den Spielzeugautos aus Zink verletzen könnten. Details sind besonders wichtig: Für jedes Land werden zum Beispiel die richtigen Notrufnummer auf Rettungswagen gedruckt.
Dass qualitativ hochwertiges Spielzeug nicht nur für Kinder interessant ist, zeigte sich auch in Lüdenscheid: Britta und Volker Sieper luden dazu ein, den neuesten Coup aus dem Hause Sieper direkt auszuprobieren. Das ist die Rennbahn unter dem Titel „SIKUracing“, die in diesem Jahr auf der Spielwarenmesse mit dem Toy-Award ausgezeichnet und rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft an den Handel ausgeliefert wurde.
Text und Bilder: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid