Im globalen Markt mit Netzwerken erfolgreich mit Dr. Jürgen Behrend, Hella KGaA Hueck & Co.

Die Strategie eines mittelständischen Familienunternehmens, um sich am globalen Markt zu behaupten, stand im Mittelpunkt des zweiten Forums „Fabrik der Zukunft“ des Jahres, zu dem die Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid e.V. und der Wirtschaftskreis Lüdenscheid wieder in das Foyer der Museen der Stadt Lüdenscheid eingeladen hatten. Dr. Jürgen Behrend, Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma Hella KGaA Hueck & Co. mit Sitz in Lippstadt, berichtete vor rund 100 Zuhörern über die Netzwerkstrategien, die sein Unternehmen seit Mitte der 90er-Jahre aufgebaut hat. Der Ausbau von Kooperationen und Joint Ventures haben entschieden dazu beigetragen, dass sich Hella einen bedeutenden Platz im hart umkämpften Markt der Automobilzulieferer erobert hat. 

Tim Henrik Maack, Sprecher der Wirtschaftsjunioren e.V., freute sich über das große Interesse an einem Thema, das gerade auch für die heimischen Zulieferunternehmen anregenden Gesprächsstoff lieferte, wie die zahlreichen Fragen der Zuhörer im Anschluss an das Referat bewiesen. 1923 war die Firma Hella vom Lüdenscheider Unternehmen Eduard Hueck übernommen worden. Behrend hat die ersten Jahre im Familienunternehmen in der Bergstadt verbracht – und erlebte vor etwa 25 Jahren zum ersten Mal eine Veranstaltung der Wirtschaftsjunioren als Zuhörer. Diesmal nun erläuterte er selbst seine Unternehmensphilosophie, deren bisheriger Erfolg die vor rund zehn Jahren eingeschlagene Richtung bestätigt. Dass die Firma Hella international Bestand habe, „macht Mut, so weiterzumachen.“

In allen drei Unternehmensbereichen Elektronik, Licht und after sale market setzt Hella auf Netzwerke mit anderen „komplementären“ Automobilzulieferern. Dabei sei entscheidend, dass jeder Partner einen Beitrag für das Endprodukt leiste, den der jeweils andere nicht bieten könne. So sei die Firma einige Joint Ventures eingegangen, die sich zum Teil schon im internationalen Markt etabliert haben. Viel verspricht sich Behrend außerdem von der Zusammenarbeit mit der südkoreanischen Firma Sam Lip, die den Automobilhersteller Hyundai/Kia mit Lichtsystemen beliefert: „In der Elektrik sind sie auf uns angewiesen.“
 
Kooperationen sollten mit etwa gleich großen und gleichberechtigten Partnern geschlossen werden, so Behrends eindringlicher Rat, damit beide Seiten profitieren: Das ist eine Strategie, mit der Hella auf die Veränderungen des Marktes durch die Globalisierung in den 90er-Jahren reagiert hat. Aber auch intern werde mit Netzwerken gearbeitet, betont Behrend einen weiteren Baustein der Unternehmensphilosophie: „Wer ein Unternehmen führen will, muss Menschen in die Verantwortung führen“ – dies habe ihm sein Schwiegervater Dr. Arnold Hueck mit auf den Weg gegeben. Die Unternehmensführung müsse die unternehmerische Eigenverantwortung der Mitarbeiter fordern und fördern. Grundlegend sei die „Triple-I-Philosophie“, wie Behrend das Zusammenwirken von Innovation, Integration und Internationalität bei Hella nannte. Umsätze von mehr als drei Milliarden Euro mit 65 Firmen weltweit – selbst in China ist Hella vier Mal vertreten – geben Behrend Recht.

Text und Fotos: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid

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