Walter Mennekes beim Forum Fabrik der Zukunft

Zum ersten diesjährigen Forum „Fabrik der Zukunft“ hatten  sich die Vereine Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid e. V. und Wirtschaftskreis Lüdenscheid einen hochkarätigen Referenten in die Museen der Stadt eingeladen: Walter Mennekes. Der geschäftsführende Gesellschafter der Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG in Kirchhundem stellte das Thema „Marke“ in den Mittelpunkt seines Vortrags. „Marke lohnt sich“, lautete sein Schlagwort. Der Hersteller von genormten indus-triellen Steckvorrichtungen in 11000 verschiedenen Ausführungen – unter anderem den Ladesteckvorrichtungen für Elektromobile – gab sein Bekenntnis zu Markenprodukten ab.

„Marke braucht Tradition“, sagt Walter Mennekes und berichtet, wie sein Vater vor 76 Jahren das Unternehmen als Drei-Mann-Betrieb aufbaute und wie daraus heute ein weltweit agierendes Unternehmen mit mehr als 800 Mitarbeitern und einem konsolidierten Umsatz von rund 100 Millionen Euro im zurückliegenden Geschäftsjahr wurde. Mennekes: „Die Geschichte macht die Marke. Aber Marke ist auch immer Spitzenqualität, ist Innovation, ist Service, ist Kommunikation. Aber wer einmal schlampt, hat ein Problem.“ Mennekes ist kein Theoretiker, er ist ein Mann der Praxis. Und als solcher hat er für die Zuhörer Beispiele parat, um seine markigen Sätze mit Leben zu füllen. „Marke ist auch Marketing, aber wenn es in der Telefonzentrale erst zehnmal bimmelt, bevor jemand den Hörer abnimmt, dann läuft im Marketing was schief“, sagt er.

Der „Steckermacher und Steckerverkäufer aus Leidenschaft“, wie er selber sagt, fokussiert den Blickwinkel der Zuhörer auf die Wünsche der Kunden. „Der Kunde macht das Produkt.“ Und: „Wer einen Bohrer kauft, will eigentlich keinen Bohrer, der will ein Loch in der Wand. Und wer einen Stecker bei uns kauft, der will keinen Stecker, sondern Kraft, Licht oder Wärme.“ Produkte müssen mit den Kunden gemeinsam entwickelt werden. „Was will der Kunde, was braucht er? Lernen Sie vom Kunden aus zu denken“, fordert Mennekes die Zuhörer auf.

Ein Exkurs über das Prunkstück seines Unternehmens, die Ladesteckvorrichtung für Elektromobile, durfte bei Walter Mennekes Vortrag vor den Lüdenscheider Unternehmern/innen nicht fehlen. Und so berichtet er, dass bereits 500 Ladsäulen für Elektromobile in Deutschland installiert wurden. „Elektromobilität kommt aus dem Sauerland und die Zukunft der Mobilität ist das E-Auto“, sagt er. Das Unternehmen beschäftigt sich bereits seit den 1990er Jahren mit der Entwicklung von Ladesteckvorrichtungen für Elektrofahrzeuge. Inzwischen hat die Firma eine Vorrichtung entwickelt, die auch zukünftigen Ansprüchen genügt.

Aber Marke hat für Mennekes auch Mehrwert. „Wir sorgen dafür, dass man schön leben kann. Stellen sie sich ein Haus ohne Strom, ohne Wärme vor. Der Mehrwert ist, dass Strom fließt, es warm ist und hell. Mehrwert ist Lifestyle.“ Es sind die plakativen Sätze in Sauerländer Manier, die den Vortrag von Walter Mennekes kurzweilig und unterhaltsam machen, seine offene Art, die Zuhörer selbstbewusst auf ihre eigenen Marken einzuschwören. „Jeder kann eine Marke sein. Ich bin eine Marke, ich bin einmalig, unverwechselbar“, sagt er und warnt gleichzeitig davor, dass Marken auch gefährlich leben. „Der Feind ist das Billige, nichts ist vor Nachmachern sicher“, sagt er und berichtet, wie Produktfälscher erst kürzlich versuchten, sein Unternehmen, seine Produkte zu kopieren, bis hin zur gleichlautenden Artikelnummer.





März 2011
Text und Bilder: Edda Scharfe, Lüdenscheidid

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